Startschuss der ProWo18

Wie haben sich die landwirtschaftlichen Nutzflächen in der Baumbergeregion verändert? Welche Anbaubedingungen sind für Pflanzen optimal? Wie wirkt sich das Insektensterben aus und wie wird sich die Landwirtschaft durch den Einsatz neuer Technologien entwickeln? Mit diesen Fragen beschäftigte sich die Oberstufe der Anne-Frank-Gesamtschule (AFG) in Havixbeck mit Unterstützung vom Institut für Geoinformatik der Uni Münster in ihrer Projektwoche vom 17.bis 21.September. Der erste Tag startete mit Impulsvorträgen von Dr. Patricia Göbel und Professor Dr. Christoph Scherber mit grundlegenden Informationen über die Baumbergeregion sowie die Bedeutung von Insekten für die Agrarwirtschaft. Zudem stellte Rodja Trappe, ein ehemaliger Schüler der AFG, seine Firma Perpetual Mobile GmbH vor, die Apps und Roboter für die Landwirtschaft entwickelt. Anschließend konnten sich die Schülerinnen und Schüler in fünf Expertengruppen aufteilen.

Gruppe 1: Insekten in der Landwirtschaft

Die „Insektenzähler“ beschäftigten sich mit dem Phänomen des Insektensterbens. Sie beschäftigten sich u.a. mit den Fragstellungen, was Insekten überhaupt sind, wie wir Insekten fördern können und welche Bedeutung das Insektensterben für die Menschen und für die Landwirtschaft hat. Um ein Verständnis für den Lebensraum von Insekten zu bekommen bauten die Schülerinnen und Schüler (lebende) Insektenfallen aus alten PET-Flaschen und Obst, die an verschiedenen Orten in und um Havixbeck aufgestellt wurden.

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Anschließend starteten sie den Bau von drei Insektenhotels, die an der Schule und am angrenzenden Friedhofsgelände platziert wurden. Am Mittwoch besuchte Imker Werner Gerdes die Gruppe und berichtete über die Zucht von Honigbienen und deren wichtige Rolle im ökologischen Kreislauf. Am vorletzten Tag der Projektwoche wurden morgens die Fallen eingesammelt und die verschiedenen Arten wie die Fruchtfliege Drosophila unter einem Binokular genauer untersucht. Zudem bestimmten sie, wie viele Insekten gefangen wurden, um den derzeitigen Stand festzuhalten und einen Vergleichswert für zukünftige Zählungen zu haben. Eine weitere Kleingruppe erstellte eine Story Map, in der sie mit Fotos und Textbeiträgen die Ergebnisse dokumentierte.

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Gruppe 2: senseBox zur Überwachung von Wachstumsbedingungen von Salaten

Diese Gruppe beschäftigte sich mit der Frage, unter welchen Bedingungen Salate optimal wachsen können. Dazu wurde mit der senseBox ein simuliertes Feld gebaut, um das Wachstumsverhalten von Salatpflanzen unter verschiedenen Bedingungen zu untersuchen. Zudem wurden die Licht- und Bewässerungsbedingungen von der senseBox gemessen. Nach acht Wochen des Wachstums wird die Korrelation zwischen den Messwerten und der Blattgrößen der Salatpflanzen im Rahmen einer Facharbeit evaluiert.

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Gruppe 3: Autonome Fahrzeuge in der Landwirtschaft

Inspiriert durch den Vortrag von Rodja Trappe baute eine weitere Schülergruppe ein autonomes Roboterfahrzeug, den „Sense Rover“, der die Eigenschaften der Umgebung erfassen soll, um den landwirtschaftlichen Zustand darzustellen. Die Karosserie des Fahrzeugs wurde von den Schülern entworfen und am 3D-Drucker und mit dem Lasercutter im FabLab Münster produziert. Ausgestattet mit einem Ultraschallsensor, ist der Sense Rover in der Lage, sich selbständig zu bewegen und Hindernissen auszuweichen. Dank verschiedener Sensoren der senseBox können die Luftfeuchtigkeit, die Lichtstärke, die UV-Intensität, die Temperatur, der Luftdruck und der Feinstaub gemessen werden. Zudem kann der Rover per GPS im Internet auf der openSenseMap geortet und seine Fahrbahn bestimmt werden. Bei der Projektarbeit hat sich die Gruppe in drei Expertengruppen mit unterschiedlichen Arbeitsgebieten aufgeteilt: Die Gruppe für das Design und das Gerüst befasste sich mit der Karosserie, dem Material und dem internen Raum für Motor, Sensoren und Technik. Die Sensorgruppe programmierte die Sensoren, befestigte sie an der Platine und gestaltete die Sensortechnik für das Innere des Rovers. Die Fahrwerkgruppe programmierte das Fahrgestell und den Motor und fügte diese an das Grundgerüst. Die Umweltdaten des befahrenen Gebietes werden direkt an die openSenseMap gesendet. Dieses Fahrzeug könnte später in der Landwirtschaft eingesetzt werden, um verschiedene Messwerte festzuhalten.

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Gruppe 4: Historische Daten/Storymaps

Diese Schülergruppe beschäftigte sich mit der Vergangenheit und der Gegenwart der Landwirtschaft. Die Schülerinnen und Schüler werteten historische Karten aus und interviewten Landwirte, um zu erfahren, wie sich die Flächennutzung in den Baumbergen und die Arbeitsbedingungen der Landwirte verändert haben. Die Ergebnisse wurden in sogenannten Storymaps zusammengefasst. Dafür arbeitete die Gruppe mit verschiedenen Programmen am Computer, um die Veränderungen zu visualisieren. Dazu arbeiteten sie mit ArcGIS online und ArcGIS Story Maps. Mit Hilfe der Programmiersprache Javascript konnten die Schülerinnen und Schüler in Google Earth Engine Satellitenbilder verschiedener Jahre erhalten. Die Ergebnisse wurden mit den Interviewaussagen lokaler Landwirte verglichen. Sie stellten fest, dass sich die Größe der Baumberge im Laufe der Jahre nicht stark veränderte. Darüber hinaus wählten sie verschiedene Audio-Ausschnitte aus und präparierten sie so, dass sie in die Story Map mit eingebaut werden konnten.

Gruppe 5: Kommunikation und Film

Die fünfte Gruppe drehte, betreut von einem Medientrainer aus dem Bennohaus, einen Film über das Projekt. Außerdem übernahmen sie die die Social-Media-Kanäle Twitter (@senseBox_De), Facebook (@sensebox.de) und Instagram (@senseBox_de), um die Ergebnisse der Projektwoche zu dokumentieren #Takeover.

Der Film und die Storymaps sind für jeden im Internet zugänglich: Film